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3D-Druck mit Biokunststoffen

Was bisher nicht möglich war, haben Wissenschaftler der Hochschule Merseburg möglich gemacht: Mit ihrer neuentwickelten Versuchsanlage, die auf Fused Extrusion Prototyping basiert, lasen sich nun auch verschiedene biogenen Kunststoffe verarbeiten. 

3D-Druck mit Biokunststoffen
Austragen von thermoplastischem Bio-PU aus einer 0,5 mm-Düse des Extruders der Versuchsanlage. (Quelle: Hochschule Merseburg/D. Glatz)

Rapid Prototyping (RP) hat sich hat sich heute am Markt durchgesetzt, da sich mit dieser Technologie die Produktentwicklungszeiten in der Industrie drastisch verkürzen lassen. Allerdings sind die verschiedenen RP-Verfahren jeweils nur auf wenige bestimmte Materialien zugeschnitten – und Biokunststoffe ließen sich damit bislang nicht verarbeiten. 



In dem jetzt abgeschlossenen Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR), stand die Weiterentwicklung des Fused Extrusion Prototyping-Verfahrens (FEP) zur Verarbeitung thermoplastischer Biokunststoffe in Granulatform im Mittelpunkt. Ziel war es, Anwendern erstmals eine freie Auswahl bei allen thermoplastischen Granulaten zu ermöglichen. Dazu wurden in dem Vorhaben eine Versuchsextrusionsanlage und eine Steuerungseinheit mit entsprechender Software entwickelt und mit biobasierten thermoplastischen Kunststoffen wie bspw. Polyamid, Polyhydroxybutyrat, Polyurethan, Polymilchsäure und Stärke getestet. Nach umfangreichen Anpassungen konnte die entwickelte Mini-FEP-Anlage alle Kunststoffe in allen Granulatgrößen in Temperaturbereichen bis 300°C verarbeiten. 


Die Hochschule Merseburg plant, die Anlage im Rahmen einer Ausgründung zur Marktreife weiter zu entwickeln.



Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.

www.hs-merseburg.de

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