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UV-Druck

Druckverfahren, bei dem UV-härtende Tinte, also Tinte, die unter UV-Licht härtet, eingesetzt wird. Dabei fährt parallel mit dem Druckkopf, der die UV-härtende Tinte auf das Medium feuert, eine starke UV-Leuchte auf dem Druckschlitten mit. Die energiereiche UV-Strahlung härtet die Tinte innerhalb von Sekunden. Wer in den vergangenen Jahren beim Zahnarzt eine Zahnfüllung bekam, erinnert sich eventuell an die dort zur Härtung eingesetzte Lampe, das im Dentalmarkt angewendete Verfahren ist beinahe identisch zum UV-Druck.

UV-Druck ermöglicht den Tintenauftrag auch auf metallischen Oberflächen oder auf Medien, die nur mit großem Aufwand für den wasserbasierenden Inkjetdruck nutzbar wären. So lassen sich mit UV-härtenden Tinten auch Medien bedrucken, auf denen die Tinte ohne entsprechende Vorbehandlung kein ansprechendes Druckbild ergeben würde. Dazu zählen PVC-Hartschaumplatten, Aluminiumverbundplatten, recycelbare Zellstoffplatten aber auch Spiegel, Metall oder Kunststoffoberflächen. Selbst parkettähnliche Fußbodenbeläge werden im Dekordruck mittels UV-Tinte bedruckt. So wird heute beispielsweise eine Schichtkonstruktion aus preiswertem Pappelholz durch den UV-Druck beispielsweise einer Mooreiche veredelt und als hochwertiges Dekor-Parkett vermarktet. Auch bei der Personalisierung von Werbeartikel durch einen Aufdruck nutzt man seit einigen Jahren auch die Vorteile des UV-Drucks. Die dort verwendeten Maschinen allerdings sind deutlich kleiner als die für Large-Formast-Printing und speziell für den Druck von dreidimensionalen Gegenständen konstruiert.

UV-Druck: die Tinte trocknet konturenscharf auf

Der entscheidende Vorteil des UV-Drucks ist, dass die Tintentropfen im Moment des Auftreffens auf das Substrat durch das strahlungsreiche UV-Licht erstarren ohne zu verlaufen. Dabei werden Photopolymere in der Tinte aktiviert, die eine Vernetzung der in der Tinte vorhandenen Monomeren und Oligomeren verursachen und damit eine Härtung herbeiführen. Bei diesem Vorgang entsteht u. a. auch Ozon.

Eine Schwierigkeit im Inkjetdruck ist es, die Lichtintensität und die Eigenschaften der UV-Tinten so aufeinander abzustimmen, dass eine Aushärtung auch wirklich stattfindet, andernfalls gasen die nicht ausgehärteten Tinten aus, was bei Verwendung von UV-Drucken im Innenbereich zu Geruchsbelästigung führte. Neuerdings werden für die UV-Härtung vorwiegend energiesparende LED-Leuchten eingesetzt

Neben dem bereits genannten Vorteil, auf beinahe allen Substraten ohne Vorbehandlung drucken zu können, wird der UV-Druck auch dazu eingesetzt, eine dreidimensionale Oberfläche aufzutragen. Das ermöglich die beinahe authentische Reproduktion von Gemälden, da beispielsweise die Pinselstrukturen im UV-Druck nachgebildet werden können.

Für Hobby-Anwendungen scheidet UV-Druck aus, da die Investitionskosten in einen UV-Drucker sehr hoch sind und der Umgang mit der energiereichen UV-Strahlung Schutzmaßnahmen erfordert. Prints auf Aluminium beispielsweise, im Fineart-Markt sehr gefragt, werden im UV-Druck hergestellt. Führend dabei der Schweizer Hersteller Swissqprint, dessen UV-Drucker auch für die hochwertige Bildproduktion bestens geeignet sind.

Wichtige Hersteller von UV-Druckern am europäischen Markt sind u.a. Durst, Efi, Hewlett-Packard, Mimaki, Mutoh, Swissqprint.

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