Textildruck

Herausforderungen der Textilproduktion

 120 Teilnehmer aus 15 Ländern nahmen an der ersten Konferenz für Textile Printing & Sustainability (TPS) in Neuss bei Düsseldorf teil. Die TPS hat sich zum Ziel gesetzt, über die wichtigsten Fragen der heutigen Wirtschaft und Forschung bezüglich Textiler Produktion zu informieren und zu vernetzen. Neben wichtigen Marktteilnehmern waren auch führende akademische Institute bei der TPS am 8. und 9. September 2022 in Neuss vertreten, um sich über den Weg zu einer verantwortungsvollen Textilindustrie und den Beitrag von Drucktechnologien auszutauschen.

Die TPS stellt die Nachhaltigkeit in der textilproduktion in den Fokus
Die TPS-Konferenz, veranstaltet von Thomas Poetz und der ESMA am 8. und 9. September in Neuss stellt die Nachhaltigkeit in der Textilproduktion in den Fokus

Die Organisatoren der Veranstaltung – die ESMA (European Specialist Printing Manufacturers Association) und Thomas Poetz von 3T Inkjet Textile Consulting - stimmten mit aktuellen Zahlen aus der Textilbranche ein. "Diese Branche ernährt heute 250 Millionen Menschen weltweit, verbraucht jedoch 80 Milliarden Wasser, produziert 1,7 Milliarden CO2-Emissionen und ist für 20 % der weltweiten Wasserverschmutzung pro Jahr verantwortlich", sagte Thomas Poetz in seiner Eröffnungsrede. "Nachhaltige Lösungen müssen in drei Hauptbereichen voranschreiten: Kreislaufwirtschaft, d.h. erhöhte Wiederverwendbarkeit, Herstellung von biobasierten Fasern, Farbstoffen oder Pigmenten und ein systematischer Wechsel zu digitalen Arbeitsabläufen."

Hauptziel: Verringerung des Wasserverbrauchs

Die TPS war die erste ESMA-Konferenz, die speziell für die Textilindustrie ausgerichtet wurde, und eine der ersten in diesem Format nach der Ankündigung der Strategie der Europäischen Union für nachhaltige und zirkuläre Textilien im März 2022. "Wir haben die jüngsten Entwicklungen des Green Deal der EU sowie die globalen Richtlinien, die sich aus den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen ergeben, einschließlich der UN-Allianz für nachhaltige Mode, genau verfolgt", erklärte Peter Buttiens, CEO der ESMA. "Deren Fristen rücken schnell näher und es gibt keine Zeit zu verlieren, auch nicht für die Druckindustrie. Bei TPS liegt der Schwerpunkt auf der Verringerung des Wasserverbrauchs und des CO2-Fußabdrucks, z. B. durch den Einsatz von Naturfasern oder innovativen Druckfarben, die keine Vorbehandlung erfordern und auch im Nachbehandlungsprozess Energieeinsparungen ermöglichen. Generell legen wir großen Wert auf die Optimierung aller Produktions- und Verarbeitungsschritte".

Global Organic Textile Standard

Inspirierende Keynotes eröffneten jeden Konferenztag, darunter Karin Ekberg ("Step up to sustainable leadership"), Bianca Seidel ("Courage! Ein Plädoyer für eine gute Zukunft") und Juliane Ziegler ("Global Organic Textile Standard: For the people and the planet"). Debbie McKeegan von FESPA/Texintel gab einen Überblick über die neuesten Trends auf dem Textilmarkt und Alexandra De Raeve von HoGent unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen der Modebranche und Bildungszentren.

Insgesamt 25 Präsentationen, von innovativem Bedruckstoffhandling bis hin zu nachhaltiger Tintenformulierung und Architektur von Drucksystemen, boten dem TPS-Publikum eine Vielzahl von Themen, Fakten und Ideen. Sie regten zu langen Diskussionen im begleitenden Ausstellungsbereich an, wo sich Technologieanbieter mit Technologieanwendern trafen, darunter Druckdienstleister und Marken wie z.B. Ikea, B&C Collection oder Stanley/Stella.

"Etablierte Prozesse und Materialien überdenken"

Die Teilnehmer waren begeistert von der Möglichkeit, sich in einer Gemeinschaft von Experten mit unterschiedlichem Hintergrund und aus verschiedenen Stufen der Lieferkette zu vernetzen. "Der Enthusiasmus, etablierte Prozesse und Materiallösungen neu zu überdenken, um die Textilindustrie nachhaltiger zu machen, war spürbar. TPS war eine Veranstaltung mit unterschiedlichen Köpfen, aber einem gemeinsamen Ziel", sagte Dr. Inga Bargende von Covestro. "Ich war von den Inhalten der Vorträge positiv überrascht. Es gab einige wertvolle Ideen und ein gutes Update über die Entwicklungen bei Druckfarben und Gewebevorbereitung", fügte Kamil Ras von Stanley/Stella hinzu. Prof. Mathias Muth von der Hochschule Niederrhein räumte ein, dass "es höchste Zeit für eine derartige Veranstaltung war, die sich nicht nur mit technologischen Fortschritten befasst, sondern auch den Fokus auf Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft legt."

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