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So schneiden Sie richtig: Laser-Cut

 Eigentlich wurden Katz Display Boards (KDBs) als Alternative zu Leichtschaumplatten für PoS-Deckenhänger entwickelt. Doch längst werden sie für eine Vielzahl von Applikationen eingesetzt. Denn sie lassen sich mit marktüblichen Digitaldruckern problemlos und zuverlässig bedrucke, mit dem Laser konturenscharf schneiden und bestechen mit bester Planlage.

Katz Display-Board, gelasert
Foto: Katz

Nach dem Gebrauch, also üblicherweise nach zwei bis vier Wochen, kann man Katz Display Boards umweltschonend mit dem Papiermüll entsorgen. Denn Katz Display Boards werden aus Holzschliff hergestellt. Kein Wunder also, dass immer mehr Druckdienstleister ihre Kunden auf die umweltverträglichen Display-Boards von Katz hinweisen. Denn die papierkaschierten Holzschliff-Platten mit 1,2 bis 5 mm Stärke lassen sich auch sehr gut weiterverarbeiten. Sogar mit Hilfe von Laser-Cuttern. Dazu muss man allerdings einige Details beachten.

Was ist ein Laser-Cutter?

Großformatige Laser-Schneidetische (Laser Cutter) sind bei der Produktion von PoS-Material noch nicht so lange gebräuchlich. Bei den mechanischen Teilen gibt es wenig Unterschied zu einem digitalen Schneidetisch. Statt eines Fräs- oder Schneidekopfes ist allerdings ein CO2-Laser mit bis zu 400 Watt Leistung montiert.

Ein durch eine Linse fokussierter Laserstrahl zerteilt das Material, das bis zu 300 mm dick sein kann. Laser-Cutter stehen vor allem in Betrieben, die auch regelmäßig Acrylplatten verarbeiten, etwa für Leuchtwerbung und unbedruckte Beschilderungen. Denn die Kante eines mit einem Laser konturgeschnittenen Acryl-Schriftzuges bleibt klar und ohne Grate. Das erspart aufwendige Polier-Vorgänge.

Hersteller von Laser-Cuttern wie Trotec oder Eurolaser bieten heute jedoch auch Laser-Schneidetische an, die für die Produktion von PoS-Material optimiert wurden. Der CO2-Laser ist in der Lage, berührungslos zwischen 0,3 und 0,7 mm breite Schnittspalten in Katz Display Boards zu brennen. Feinste Details, Durchbrüche und enge Kurven sind möglich, wahlweise kann das Material ganz (Through-Cut) oder teilweise (Half-Cut) durchschnitten werden. Die Schneidelinie ist wie üblich in einem Vektor-Format anzulegen. Sogar eine Art Gravur der Display-Oberfläche ist möglich. Das Design erinnert dann an Brandmalerei oder einen Stempel mit einem Brenneisen.

Lasercut: Bis zu 1000 Grad entstehen

An der Laser-Gravur auf Katz Display Boards kann man allerdings schon sehen, wo die Schwierigkeit beim Laserschneiden liegt. Das Material wird nicht geschnitten, sondern mit einer sehr konzentrierten, elektro-magnetischen Strahlung (für diese Anwendung typisch im Infrarotbereich) sublimiert, also direkt vom festen in den gasförmigen Zustand gebracht. Eine Temperatur von bis zu 1.000 Grad kann durch das Trennen des Boards entstehen und es wird eine Schnittspalte hineingebrannt. Beim Laser-Schneiden entsteht „Schmauch“, das ist Rauch mit kleinen Schmutzpartikeln. Um zu verhindern, dass sich dieser Schmauch auf dem Material absetzt, wird üblicherweise an der Schneidedüse ein sogenanntes Prozessgas (bei Katz Display Boards genügt Luft) zugeblasen und von unten abgesaugt. Bei einem optimalen Zusammenwirken von Zublasung und Absaugung können Verunreinigungen durch den Laser stark minimiert werden. Je nach Maschine ist ein weiterer Schutz der Oberfläche durch ein Application Tape möglich. Die gelaserten Kanten werden dunkel. Entlang der Brennlinie wird das Material durch die Temperatur „versiegelt“, es kann also nicht aus fransen. Weil anders als beim Schneiden oder Fräsen bei Rundungen kein Material verdrängt wird, ist der „Laser-Schnitt“ stets exakt lotrecht und feinste Schneidekonturen können realisiert werden.

Katz Display Boards unterm Laser

Beim Schneiden mit Laser gilt es stets, die für das Material richtige Kombination von Laser-Leistung, Pulsfrequenz und Geschwindigkeit zu finden. Die Ansteuerungs-Software des Laser-Cutters kennt verschiedene Voreinstellungen. Üblicherweise sind für Katz Display Boards ähnliche Parameter wie für Graukarton erforderlich. Dabei ist sicherzustellen, dass der Laserstrahl zwar stark genug ist, um das Material zu zerteilen, es aber nicht überhitzt. Auf seinem Weg durch das Board darf der Laserstrahl aber auch nicht zu stark abgeschwächt und damit aufgefächert werden, sonst wird die Schnittspalte an der Rückseite der Platte deutlich größer. Für den Einstieg in PoS-Applikationen mit Katz Display Boards genügen in der Regel Systeme mit 100 bis 120 Watt Laserleistung, mit höheren Leistungswerten kann man jedoch entsprechend Produktivität gewinnen.

Die Tische von Laser-Cuttern werden mit mehreren, manchmal auch auswechselbaren Oberflächen- Optionen angeboten. Für Katz Disply Boards nimmt man einen Gittertisch. Er sorgt für besonders gute Planlage. Trotzdem sollten die einzelnen Display-Teile beim Laserschneiden die Größe von 15 x 15 mm nicht deutlich unterschreiten, damit sie nicht vom Luftzug beim Lasern verblasen werden. Ebenfalls schon beim Design sollte man beachten, dass die einzelnen Schnittspalten auf dem KDB nicht zu nahe beieinanderliegen dürfen: Bei 1,2 mm starkem Material beträgt der Mindestabstand ca. 2 mm, bei 5 mm starken Display Boards ca. 4,2 mm. Wenn eine Applikation sehr genaue Maße erfordert, sollte man außerdem berücksichtigen, dass die Schnittspalten beim Lasern nicht vernachlässigbar dünn, sondern bis zu 0,7 mm breit sein können. Entsprechende Materialzugaben sind dann Pflicht, werden aber bei den meisten Herstellern automatisch eingestellt. Laser-Cutting von KDB erfordert etwas Experimentierfreude.

Die Schneidevorrichtungen sind aber wesentlich leichter und können bis zu 20x schneller bewegt werden. Die Bearbeitung erfolgt berührungslos, somit entfällt die Kräfteeinwirkung durch den Werkzeugvorschub. Werkzeugfixierung sowie -verschleiß entfallen beim Lasern.

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